Kurs auf Grün.

Wie SAP die gesamte Flotte elektrifiziert.

SAP elektrifiziert die Flotte und setzt dabei auf flexible Ladelösungen und enge Abstimmung mit den Mitarbeitenden. Erfahren Sie, wie dem Tech-Unternehmen die Transformation gelingt.

Bereits im Oktober 2021 hat SAP einen klaren Meilenstein gesetzt: Ab 2025 lässt das Unternehmen nur noch lokal emissionsfreie Dienstwagen zu. Damit reagiert das Unternehmen nicht nur auf gesellschaftliche und ökologische Veränderungen, sondern setzt auch ein klares Zeichen für die Bedeutung von Nachhaltigkeit. Das ehrgeizige Ziel: die eigenen CO2-Emissionen bis 2030 auf null zu senken. Teil der Unternehmensstrategie ist es, nachhaltige Lösungen konsequent zu fördern und damit eine Vorreiterrolle einzunehmen.

 

Der Fuhrpark soll jedoch technologieoffen gestaltet werden, damit man – sobald praktikabel – auch alternative Antriebstechnologien wie Wasserstoff einsetzen kann. Bis dahin, so Steffen Krautwasser, Head of Global Car Fleet bei SAP, seien batteriebetriebene Elektrofahrzeuge jedoch das Mittel der Wahl. Die Umstellung des Fuhrparks erfolgt sukzessive, begleitet von einem starken Fokus auf die Akzeptanz und Unterstützung der Mitarbeitenden. So will das Unternehmen sicherstellen, dass die Transformation nicht nur technologisch, sondern auch im Alltag reibungslos gelingt.

Technologieoffenheit.

Bei SAP spricht man von einem lokal emissionsfreien Fuhrpark – das bedeutet für das Unternehmen mehr als nur Elektrofahrzeuge. Es bedeutet vielmehr, offen für alle Technologien zu sein, auch wenn BEVs aktuell die einzige praxistaugliche Lösung sind, um die Umweltziele zu erreichen und die Anforderungen der Mitarbeitenden zu erfüllen.

 

Ladeinfrastruktur.

Mit mehr als 2.000 Ladepunkten hat SAP bis 2024 eine Infrastruktur aufgebaut, die den Anforderungen der Mitarbeitenden gerecht wird. Wichtig ist, dass die Ladepunkte im Arbeitsalltag gut zugänglich sind – an jedem Standort. Mit einem Verhältnis von fünf Fahrzeugen pro Ladepunkt stellt das Unternehmen sicher, dass Lademöglichkeiten effizient genutzt werden können, ohne die Flexibilität einzuschränken.

 

Mitarbeiterakzeptanz.

Die Mitarbeitenden spielen im Change Management eine wichtige Rolle. Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid-Antrieb geben den Kolleginnen und Kollegen erste Erfahrungen im elektrischen Fahren und erleichtern so den Einstieg in die Elektromobilität. Auf diese Weise bereitet SAP den Übergang vor und begleitet die Mitarbeitenden auf diesem Weg aktiv, um ihre Akzeptanz und die Begeisterung für nachhaltige Mobilität zu fördern.

 

Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Umstellung.

Die Umstellung auf eine lokal emissionsfreie Flotte bringt weit mehr als nur ökologische Vorteile. Doch natürlich gibt es bei so einer Transformation auch Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Akzeptanz, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist das Change Management

 

Um die Mitarbeitenden von der Elektromobilität zu überzeugen, setzt SAP auf klare Kommunikation und Informationsveranstaltungen wie Mobilitätstage, bei denen die Fahrzeuge vorgestellt werden. Darüber hinaus helfen Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge den Mitarbeitenden, sich mit den Anforderungen und Vorteilen des elektrischen Fahrens vertraut zu machen und erste Praxiserfahrungen zu sammeln.

Die Kosten gehören ebenfalls zu den großen Herausforderungen. Allein der Aufbau einer Ladeinfrastruktur  ist eine erhebliche Investition. Während die Anschaffungs-kosten von vollelektrischen Fahrzeugen aktuell über denen von reinen Verbrennern liegen, sind die Betriebskosten geringer. Langfristig, so Steffen Krautwasser, rechne sich eine vollelektrische Flotte. 

 

Um die Investitionskosten für die Mitarbeitenden abfedern zu können, nutzt SAP den niedrigeren TCO (Total Cost of Ownership) vollelektrischer Fahrzeuge. Berücksichtigt man die Gesamtkosten wie Leasingraten, Energiekosten oder auch Reparaturkosten, so seien diese Fahrzeuge unterm Strich günstiger. Darüber hinaus subventioniert SAP sowohl die Fahrzeuge als auch die heimischen Wallboxen, um die Mitarbeitenden bestmöglich bei der Umstellung zu unterstützen.

Die „3-Säulen-Strategie“ bildet die Basis einer flexiblen Ladeinfrastruktur: Mitarbeitende können an SAP-Standorten sowie an öffentlichen Ladepunkten und zu Hause laden, um jederzeit mobil zu bleiben. Dieser Ansatz berücksichtigt die verschiedenen Lebens- und Arbeitsumstände und sorgt für größtmögliche Praxistauglichkeit der Elektroflotte.

 

Zudem plant das Unternehmen, bidirektionales Laden einzuführen. Hierbei können die Fahrzeuge auch als mobile Energiespeicher dienen. Die Umstellung auf Elektromobilität wird so für SAP zur Chance, Nachhaltigkeit und Innovation zu vereinen und zukunftsfähige Mobilität aktiv mitzugestalten.

Elektromobilität beginnt im Kopf.

Steffen Krautwasser über die Transformation der SAP-Flotte.

Herr Krautwasser, wie kann die Elektrifizierung der Flotte die Position von SAP als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Innovation stärken?

Steffen Krautwasser: Nachhaltigkeit ist ein zentraler Wert unserer Unternehmensstrategie. Mit der Transformation unserer Flotte setzen wir ein klares Zeichen, dass Innovation und Umweltverantwortung Hand in Hand gehen können. Elektromobilität ist nicht nur eine technologische Entscheidung, sondern auch eine Haltung. Das kommt bei unseren Mitarbeitenden und Partnern gut an. Es ist für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil, als Unternehmen nicht nur über Nachhaltigkeit zu sprechen, sondern sie aktiv voranzutreiben.

 

Wie reagieren die Mitarbeitenden bei SAP auf den Wandel hin zu einer emissionsfreien Flotte? Gibt es Unterschiede in der Akzeptanz, z. B. je nach Altersgruppe?

Steffen Krautwasser: Interessanterweise sind die Reaktionen quer durch alle Altersklassen ähnlich: Wir finden sowohl große Befürworter als auch Skeptiker in jeder Generation. Während jüngere Mitarbeitende Nachhaltigkeit oft als selbstverständlich sehen, begegnen erfahrenere Kolleginnen und Kollegen der Elektromobilität manchmal mit mehr Zurückhaltung – vor allem wegen der praktischen Umsetzung. Entscheidend ist, dass wir diese Vorbehalte ernst nehmen. Mit Mobilitätstagen, Testmöglichkeiten und Success Stories schaffen wir Transparenz und zeigen: Elektromobilität funktioniert nicht nur, sie kann den Alltag sogar erleichtern.

Welche Vorteile haben die Mitarbeitenden durch die Elektrifizierung?

Steffen Krautwasser: Es gibt viele Vorteile: Neben steuerlichen Erleichterungen profitieren sie von moderner Technik wie Rückfahrkameras und intelligenten Assistenzsystemen, die in Elektrofahrzeugen oft Standard sind. Außerdem sparen sie Zeit, weil sie zu Hause oder am Arbeitsplatz laden können – eine Fahrt zur Tankstelle entfällt. Wir fördern die Umstellung aktiv, indem wir die Fahrzeuge und sogar Wallboxen für das Laden zu Hause subventionieren. Unser Ziel ist es, Elektromobilität so einfach wie möglich zu machen.

 

SAP hat eine umfangreiche Ladeinfrastruktur aufgebaut. Wie stellen Sie sicher, dass diese effizient genutzt wird?

Steffen Krautwasser: Unsere Ladeinfrastruktur basiert auf einer 3-Säulen-Strategie: Mitarbeitende können an unseren Standorten, zu Hause oder an öffentlichen Ladepunkten laden. Mit einem Verhältnis von fünf Fahrzeugen pro Ladepunkt haben wir eine gute Balance gefunden. Interessant ist, dass sich die Ladegewohnheiten verändern: Anfangs wird fast täglich geladen, später oft nur noch ein- bis zweimal die Woche. Effizienz entsteht also auch durch Erfahrung. Statt strikter Regeln setzen wir auf gegenseitige Rücksichtnahme – etwa das Umparken nach dem Laden. In den allermeisten Fällen funktioniert das hervorragend.

 

SAP ist ein weltweit agierendes Unternehmen. Wie gehen Sie mit regional unterschiedlichen Bedingungen für Elektromobilität um?

Steffen Krautwasser: Der internationale Rollout bringt spannende Herausforderungen mit sich. In Südamerika, wo wir teils gepanzerte Fahrzeuge brauchen, ist die Integration von BEVs technisch sehr anspruchsvoll. In heißen Regionen wie Indien wiederum stellt die Kühlung der Batterien hohe Anforderungen. Außerdem unterscheiden sich die Ladeinfrastrukturen massiv – in Europa sind wir gut versorgt, in einigen asiatischen Ländern hingegen fehlt es noch an flächendeckenden Lösungen. Deshalb prüfen wir in jedem Land individuell, welche Technologie und welche Strategie am besten passen. Unser Ziel bleibt jedoch weltweit dasselbe: eine lokal emissionsfreie Flotte bis 2030.

 

Was sind Ihre größten Learnings aus der Transformation, und wie sieht die Zukunft der Mobilität bei SAP aus?

Steffen Krautwasser: Ein entscheidendes Learning ist, dass Elektromobilität im Kopf beginnt. Die Akzeptanz wächst mit jedem Mitarbeitenden, der positive Erfahrungen macht. Wichtig ist, den Wandel nicht aufzuzwingen, sondern die Menschen auf der Reise mitzunehmen. Die Zukunft der Mobilität liegt aus meiner Sicht in Flexibilität und Technologieoffenheit. Das bedeutet, neben BEVs auch neue Ansätze wie bidirektionales Laden, Feststoffbatterien oder – in der Zukunft – Wasserstoff im Blick zu behalten. Unsere Reise hat gerade erst begonnen, aber die Richtung ist klar: Nachhaltigkeit und Innovation werden die Mobilität von morgen prägen.

 

Herr Krautwasser, wir danken Ihnen für das Gespräch.

5 Tipps vom Profi.

Steffen Krautwasser gibt Tipps für eine erfolgreiche Umstellung auf eine vollelektrische Flotte.

 

Die Umstellung auf eine vollelektrische Flotte ist ein Schritt, der gut geplant sein will. Doch gerade für Unternehmen bietet die Transformation enorme Chancen – von günstigeren Betriebskosten bis hin zu einer stärkeren Positionierung in puncto Nachhaltigkeit. Steffen Krautwasser hat 5 Tipps für alle, die den Weg in die Elektromobilität erfolgreich meistern wollen. 

 

Mitarbeitende aktiv einbinden.

Die Umstellung gelingt nur, wenn Mitarbeitende den Wandel mittragen. Bieten Sie Informationsveranstaltungen und Testmöglichkeiten an, damit sich Mitarbeitende auf die neue Technologie einstellen können.

 

 

Auf eine schrittweise Einführung setzen.

Ein schrittweiser Übergang, etwa durch Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, erleichtert den Mitarbeitenden den Einstieg und schafft Akzeptanz. Der schrittweise Wechsel mindert Unsicherheiten und erlaubt Anpassungen im Prozess.

 

 

Einfach mal ausprobieren.

Lassen Sie sich nicht zu sehr von externen Faktoren beeinflussen und prüfen Sie, wo Sie BEVs am besten einsetzen können. Nutzen Sie vollelektrische Poolfahrzeuge gezielt für bestimmte Strecken.

 

 

Aufbau einer Ladeinfrastruktur.

Eine solide Ladeinfrastruktur an Unternehmensstandorten, ergänzt durch Unterstützung beim Laden zu Hause und die öffentliche Ladeinfrastruktur, stellt eine flächendeckende Versorgung sicher.

 

 

Flexibilität in der Ladeinfrastruktur.

Beachten Sie bei der Ladeplanung die unterschiedlichen Nutzerbedarfe. Verschiedene Standorte haben unterschiedliche Anforderungen – ein flexibles Konzept kann auf diese regionalen Unterschiede eingehen und die Nutzung optimieren.