DAS GENERATIONENTREFFEN.

DAS GENERATIONENTREFFEN.

DIE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DES ERSTEN BMW X3.

DAS GENERATIONENTREFFEN.DIE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DES ERSTEN BMW X3.

Der BMW X3 wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Zu seinem Jubiläum arrangieren wir ein Treffen zwischen dem ersten BMW X3 und Robert Krenn, dem verantwortlichen Konzeptleiter, der viel über die spannende Entwicklungsgeschichte erzählt.

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Mit Jeans, Rucksack und einem Lächeln im Gesicht läuft er durch das alte Werkstor auf das Gelände der heutigen BMW Group Classic. Die Vorfreude glänzt in seinen Augen. Drei Fahrzeuge warten hier auf ihn – und für eines von ihnen spielt er eine ganz entscheidende Rolle. Er, das ist Robert Krenn, der Vater des ersten BMW X3.

Wir sprechen mit dem damaligen Konzeptverantwortlichen über die Entwicklung des BMW E83. Robert Krenn erzählt, wie es zu der Fremdvergabe an Magna Steyr kam und warum das Fahrzeug trotz – oder gerade wegen – einiger Herausforderungen ein so großer Erfolg wurde.

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Robert Krenn, Konzeptleiter Gesamtfahrzeug des ersten BMW X3, trifft hier auf seinen Schützling.

Rückblick in das 20. Jahrhundert: Ende der 1990er-Jahre wollte BMW das Segment der immer beliebter werdenden SAVs (Sports Activity Vehicles) ausbauen. Der erste BMW X5 war bereits erfolgreich auf dem Markt, und der erste BMW X3 sollte baldmöglichst folgen. Doch BMW hatte im Rahmen der Modelloffensive nicht ausreichend Kapazitäten. So suchte man einen Generalunternehmer, der das gesamte Fahrzeug von der Entwicklung bis hin zur Serienfertigung übernehmen konnte. Und mit Magna Steyr aus Graz – einem der größten Automobilzulieferer der Welt – stand BMW ein namhafter Partner zur Seite.

 

Der erste BMW X3 war gleichzeitig auch die erste Fremdvergabe von BMW. Doch bis es zur Zusammenarbeit mit Magna Steyr kam, mussten die Zielvereinbarungen bei BMW getroffen werden. Zwölf Monate dauerte die Planung – und die Ziele waren ambitioniert, insbesondere was die Kosten, aber auch die Eigenschaften und das Gewicht des Fahrzeugs betraf. Robert Krenn lacht und sagt: „Ich bin an vielen Abenden erst spät aus dem Gebäude gekommen.“

 

Die eigentliche Entwicklungsphase dauerte dann 30 Monate. Und in dieser Zeit waren Krenn und sein Team jede Woche von Dienstag bis Donnerstag im österreichischen Graz. Sie verbrachten ihre Arbeitstage, aber auch ihre freien Abende miteinander. Abends gingen sie gemeinsam aus und sprachen wieder über die Arbeit. „Das war wichtig“, erinnert sich Robert Krenn, „da haben wir Unstimmigkeiten aus dem Weg geräumt, Hygiene betrieben. Ich bin sicher, das hat entscheidend dazu beigetragen, dass das Projekt so ein Erfolg war.“

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DER BMW 3er ALS BASIS.

Eine weitere Herausforderung war die Plattform, auf der der erste BMW X3 steht. Denn anders als bei seinen Nachfolgern wurden beim E83 die Technik, die Bodengruppe und sogar das Fahrwerk aus dem damaligen BMW 3er E46 übernommen.

„Da sind wir fast an unsere Grenzen gekommen“, erzählt Krenn. „Du kommst von einer Limousine und stellst das Fahrzeug 10 cm höher. Das ist für ein Fahrwerk eine Wahnsinnsherausforderung. Die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist beim E83 tatsächlich bis aufs Maximum ausgereizt.“ Dennoch: Mit seinen kompakten Abmessungen, seinem sportlichen Fahrverhalten und seiner beachtlichen Geländegängigkeit war der erste BMW X3 eine absolute Ausnahmeerscheinung. Dazu hat auch das neu entwickelte Allradsystem BMW xDrive beigetragen, das ebenfalls im Jahr 2003 eingeführt wurde.

Trotz dieser Herausforderungen hatte der BMW X3 E83 über seine Laufzeit hinweg die besten Qualitätszahlen im Konzern. Das ist bestimmt ein Grund, warum man ihn auch heute noch so häufig im Straßenverkehr sieht. Robert Krenn wird ein bisschen emotional und lächelt. „Eigentlich eine tolle Leistung, dass das Fahrzeug immer noch so frisch geblieben ist und nicht altmodisch wirkt.“

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Entwürfe des Designers Geoffrey Velazco, mit denen er den ersten BMW X3 skizzierte.
Die Seitenansicht, wie sie Geoffrey Velazco skizzierte.

Das liegt auch an seinem durchaus auffälligen Design. Hierfür gab es einen Entscheid zwischen dem BMW Designer Thomas Sycha und dem Amerikaner Geoffrey Velazco. Letzterer arbeitete zu dieser Zeit für BMW Designworks USA in Los Angeles. Da der SUV-Trend in den USA seit den 1970er-Jahren ungebrochen war, entschied sich BMW für den amerikanischen Designer, um auch diesen Markt bedienen zu können. Die Vorgabe: Der BMW X3 sollte nicht einfach nur wie ein kleiner BMW X5 aussehen, sondern ein eigenständiges Design haben und eine gewisse Robustheit ausstrahlen. Und so erhielt der E83 von Geoffrey Velazco seine ganz eigene Designsprache.

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WARUM DIE FAHRERPLATZAUSLEGUNG SO WICHTIG IST.

In der Entwicklungsphase war Robert Krenn unter anderem für die Fahrerplatzauslegung verantwortlich. Nicht ohne Stolz erzählt er, dass er und sein Team ein theoretisches Modell gebaut und damit die Fahrerplatzauslegung der Zukunft entworfen haben. Tatsächlich ist die Fahrerplatzauslegung ein zentrales Thema in der Automobilentwicklung. Denn: 95 % aller Menschen müssen in einem Fahrzeug richtig sitzen und somit Sitz und Lenkrad entsprechend einstellen können.

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Robert Krenn erläutert, warum die Fahrerplatzauslegung so wichtig ist bei einem Fahrzeug.

„Was viele gar nicht wissen, ist, dass ein Auto immer um die Fahrerplatzauslegung entsteht“, so Krenn. Es braucht ein bestimmtes Höhenmaß zwischen Ferse und Sitzpunkt. Bei einem höheren Fahrzeug wie einem BMW X Modell sitzt man wegen der Fahrzeughöhe automatisch aufrechter. „Darum fühlt man sich in so einem Fahrzeug häufig wohler. Man hat mehr Übersicht“, erklärt er weiter. Das sei ein wesentlicher Aspekt, warum dieses Fahrzeugkonzept so beliebt ist.

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BMW UND ROBERT KRENN.

BMW UND ROBERT KRENN.

Robert Krenn hat viel Herzblut in dieses Fahrzeug gesteckt. „Es war eine wunderschöne Zeit, mit eine der schönsten Zeiten in meinem Berufsleben.“ Und das soll was heißen. Denn sein Berufsleben ist nur so gespickt von großen Projekten und wichtigen BMW Modellen.

 

Ein Blick in seine Vita verrät: Robert Krenn lebt für BMW. Gleich nach seiner Maschinenbauausbildung in Österreich, im Alter von 21 Jahren, bewirbt er sich bei dem Münchner Automobilhersteller und erhält seinen ersten Arbeitsvertrag. Im Jahr 1986 beginnt er im Bereich Steuergeräte und Kabelbaum für BMW 5er und BMW 7er Modelle.

Anschließend wechselt er in den Motorsport und verantwortet die Konstruktion der Supertourenwagencup-Fahrzeuge. Von 1995 bis 1999 ist er Teamleiter Gesamtfahrzeug für den BMW 3er E46, dann folgt der BMW X3. Später ist er an der Entwicklung des BMW 6er beteiligt, wird Leiter Innenraumkonzepte bei BMW, MINI und Rolls-Royce und verantwortet mit dem BMW 5er erneut eine Fremdvergabe an Magna Steyr. Heute, mit 58 Jahren, ist er Projektleiter für die Initiative Nachhaltigkeit bei kleinen Fahrzeugen.

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Robert Krenn im Interview mit Margret Meincken für die BMW Business Class.

An dem ersten BMW X3 arbeitete er noch bis zu der Entwicklung des Facelifts im Jahr 2004. Die Modellpflege des E83 kam im Jahr 2006 auf den Markt, unter anderem mit lackierten Stoßfängern vorn und hinten, neu designten Heckleuchten und modernisierten Scheinwerfern mit integrierter Reinigungsanlage. Bis 2010 wurden gut 600.000 Stück vertrieben. Dann folgte mit dem BMW F25 die nächste Generation.

 

Die DNA des ersten BMW X3 steckt auch noch in den beiden Nachfolgemodellen. Die markante Silhouette verrät, dass das Fahrzeug nicht revolutionär weiterentwickelt wurde, sondern evolutionär. Die Nachfolger sind zwar größer geworden, haben sich aber nicht grundlegend verändert. Nur eines ist anders: Die Nachfolger basieren nicht mehr auf dem BMW 3er, sondern haben eine eigene, neu entwickelte Plattform.

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Die drei Generationen nebeneinander: der aktuelle BMW X3 (G01), der erste BMW X3 (E83) und die zweite Generation (F25).

Nach vielen Jahren sitzt Robert Krenn heute mal wieder in einem der ersten BMW X3. Er steuert ihn über den Hof der BMW Group Classic. Sein Blick ist ein wenig wehmütig. Wie ist es, ihn heute zu fahren? „Toll! Noch immer ein tolles Auto“, antwortet er. „Er ist wie ein guter Kumpel und wächst einem ans Herz. Mit so einem Fahrzeug baut man mehr Emotionen auf als mit einem anderen.“

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Weiterführende Informationen zum ersten BMW X3.

DER BMW E83 IN ZAHLEN.


  • 605.498
    FAHRZEUGE WURDEN INSGESAMT GEBAUT, DAVON

  • 153.763
    MODELLE MIT BENZINMOTOR

  • 451.735
    MODELLE MIT DIESELMOTOR.

Datenblatt zum BMW X3 E83 3.0 Benziner

Modellbezeichnung: BMW X3 3.0i (E83)

 

Produktionszeitraum: 09/2003 – 08/2006

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  • Motor und Leistung:
  • Antrieb und Getriebe:
  • Fahrleistung:
  • Abmessungen und Gewicht:
  • Innenraum und Ausstattung:
  • Sicherheitsmerkmale:

DER AKTUELLE BMW X3.

DER AKTUELLE BMW X3.

Die extreme Breitenbetonung und BMW X typische Elemente verleihen dem aktuellen BMW X3 eine markante Optik. Der Innenraum überzeugt mit serienmäßigen Sportsitzen und einem großen zentralen Informationsdisplay. Auch hier verteilt das intelligente Allradsystem BMW xDrive die Antriebskraft stufenlos und variabel auf Vorder- und Hinterachse – ein Plus für Fahrsicherheit in allen Situationen.

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